Beim GEK geht es um den Genuss

Das Programm des Linsenhofener Vereins für Gesundheit, Ernährung und Krankenpflege (GEK) dreht sich in diesem Jahr rund ums Thema „Genießen“. Bei der Mitgliederversammlung des GEK stellte dessen Vorsitzender, Pfarrer Gerhard Bäuerle, das diesjährige Programmangebot vor. Er erinnerte außerdem kurz an die Aktivitäten des vergangenen Jahres, das unter dem Motto „Gesundheit und Bewegung“ gestanden hatte.
In diesem Jahr geht es um Ernährung und Genießen. Die erste Veranstaltung fand bereits statt:  der Kaffeenachmittag  zum Thema „Ernährung und Alltagsgegenstände“ sei auch für ihn sehr interessant gewesen, erinnerte sich Bäuerle. „Ich habe einiges Neue über die Ortsgeschichte gelernt.“
Im Juli lädt der GEK zur Weinprobe unter dem Aspekt „Bibel und Wein“ ein. Im Oktober folgt dann noch ein Filmabend mit „Madame Mallory und der Duft von Curry“.
Erfreulich, weil ausgeglichen, sind die Finanzen des GEK. Bäuerle stellte in Vertretung des Kassenwarts Eberhard Wieland den Jahresabschluss für 2017 vor, der anschließend einstimmig vom Gremium  angenommen wurde.
Die nach wie vor sinkende Zahl der Mitglieder beim GEK bereitet Bäuderle zwar Sorgen. Allerdings sei dies ein Phänomen, das fast alle Vereine und Organisationen betreffe. „Trotzdem machen wir schöne Sachen miteinander“, betonte Bäuerle.
Von der Arbeit der Diakoniestation Neuffener Tal berichtete deren Pflegedienstleiter Alexander Hegele.  So versorgten die insgesamt 73 Mitarbeiter seiner Station im letzten Jahr rund 450 Klienten. Bei über 67 000 Hausbesuchen leisteten sie  medizinische oder pflegerische Dienste, Aufgaben der Nachbarschaftshilfe oder der Beratung. Damit kamen sie auf durchschnittlich 184 Einsätze täglich und einen Umsatz von knapp 1,2 Millionen Euro.
Hegele betonte bei dieser Gelegenheit, wie wichtig die sogenannten Seelsorgebeiträge sind, die die Krankenpflegevereine, so auch der GEK, der Diakoniestation jedes Jahr zukommen lassen. „Mit diesem Geld können wir zum Beispiel wichtige Fortbildungen unserer Mitarbeiter finanzieren, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden.“
Um Schluckbeschwerden ging es beim Vortrag, den die Frickenhäuser Logopädin Barbara Nast anschließend hielt.
Schlucken, so meint man, sei die natürlichste Sache der Welt. Wie komplex dieser Vorgang tatsächlich ist, zeigte die Expertin anhand vieler Bilder und eines Films. 100 Muskeln sind daran beteiligt, Nahrung und Flüssigkeiten vom Mund in die Speiseröhre zu befördern.  Dabei muss die Luftröhre vom sogenannten Kehldeckel gut verschlossen sein. Dazu kommen sensorische und sensible Nerven, die den Schluckvorgang begleiten und unterstützen. „Wichtig ist es, das Essen zu sehen und zu riechen“, erklärte Nast.
Störungen beim Schlucken können durch einen Schlaganfall, eine neurologische Erkrankung, etwa Parkinson, oder einfach mit zunehmendem Alter auftreten. Auch Störungen des zentralen Nervensystems, bei Tumor-Operationen beispielsweise, oder Medikamente können das Schlucken beeinträchtigen. Ist das Schlucken gestört, kommt es zu Verschlucken, zu heftigem Husten, oder zu Schmerzen bis hin zur Angst vor dem Schlucken.
Die Folgen sind Mangelernährung, Dehydration und die Einschränkung der Lebensqualität. Die größte Gefahr droht durch Lungenentzündung, wenn Speisereste durch die Luftröhre in die Lunge gelangen.  
Im Extremfall müsse deshalb die Nahrung über eine Sonde zugeführt werden, erklärte Nast.
Jedoch beschrieb die Logopädin eine Reihe von Maßnahmen, die das Schlucken erleichtern können: Eine veränderte, aufrechte Haltung oder eine Anpassung der Kost (eher cremig und weich) können helfen, ebenso besonders geformte Trinkgefäße. Spezielle Pulver können Flüssigkeiten etwas dickflüssiger und damit leichter  schluckbar machen.
Wenn Patienten gefüttert werden, sollten sie am besten über Eck sitzen und die Speisen vor sich stehen haben, um sie sehen zu können. Hilfreich ist es, wenn die Hand des Patienten mit zum Mund geführt wird. Während des Essens sollte möglichst keine Ablenkung, auch kein Plaudern oder Fernsehen stattfinden. Nach dem Essen sollten die Patienten möglichst noch für 20 Minuten sitzen bleiben. Wichtig sei auch die anschließende Mundhygiene, so Nast.
Den Gästen gab Nast noch einen Tipp zur Prävention mit: „Wenn Sie fit bleiben wollen beim Schlucken, dann singen Sie.“  Denn das Singen beanspruche die selbe Muskulatur, die auch beim Schlucken wichtig sei, erklärte sie.