MACHT - Konfirmanden setzen sich mit einem großen Thema auseinander

Am 7. März 2010 war Konfirmation in Linsenhofen. Das Thema, das die Konfirmanden selbst bestimmt hatten, hieß "Macht". Als biblische Geschichte hatten sie den Auszug aus Ägypten gewählt.

Fotos: Rudolf Heinz, Oberboihingen.

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Theaterstück zum Thema Macht - Auszug aus Ägypten, von Konfirmanden selbst verfasst

MACHT
Konfirmation 2009/2010

Theaterstück zur Bibelgeschichte: Auszug aus Ägypten

Personen: -Regisseur
               -Drehbuchautor
               -Kameramann(-frau)
               -Gott (nur Stimme)
               -Pharao
               -Mose
               -Miriam
               -Aaron
               -2 Aufseher
               -2 Windmacher (für den Pharao)
               -Volk

Requisite: 2 Personen
Technik: 2 Personen
Kulissen: 2 Personen

Drehbuch:

Szene 1

Regisseur:   Drehbuchautor! Sag den Schauspielern in welcher Lage sie sich befinden und was sie spielen müssen.

Drehbuchautor: Die Israeliten wurden vom Pharao versklavt. Und Gott                schickte Mose, um sie zu befreien und ins gelobte Land zu  führen.

Schauspieler: Okay.

Regisseur: Ich bin ein Künstler. Ich verfilme modern. Passt auf, wie ich das umsetze. Ihr könnt noch was lernen!

Alles auf Anfang wir beginnen. Achtung – Action!!!

Drehbuchautor: Klappe, die erste.

Sklaven: Bitte, verschont uns. Wir werden auch ganz fleißig sein.

Aufseher1: Nein, wir peitschen euch aus mit Luft, mit Zeit,...

Aufseher2: mit Süchten und mit Drogen, mit Eltern und mit Schule.

Aufseher1: mit Behinderungen, mit Krankheiten ...

Sklaven: Au! Hört auf!

 

Gott: Mose! Hilf!

Mose:       Hört auf! Ihr tut ihnen weh. Könnt ihr mich zum Pharao bringen?

Aufseher2: Ja! Komm mit.

Regisseur: Nein, Nein, Nein!!! Ihr seid so schlecht!!! Wofür rackere ich mich so ab?!

 

Szene 2

Drehbuchautor: Hör mal zu, Mose! Die Aufseher bringen dich (zeigt auf Mose) zu dir, Pharao (zeigt auf Pharao) . Also zeig volle Wut ........ (Name des Schauspielers von Mose). Stell dir vor, wir befinden uns hier im Thronsaal des mächtigsten Mannes der Welt.

Regisseur: Ich bin ein Künstler. Ich verfilme modern. Passt auf wie ich das umsetze, ihr könnt noch was lernen! Also gebt euer Bestes, ihr seid eh so schlecht! Also weiter! Oder ich feuere euch! Achtung – Action!!!

Drehbuchautor: Klappe, die zweite.

Pharao: Mose, mein Bruder, willkommen zuhause! Ich spreche dich in aller Schuld frei.

Mose: Ich bin gekommen mein Volk zu befreien!

Pharao: Dein Volk?

Miriam:     Ja! Die versklavten Israeliten, zu denen auch mein Bruder Mose gehört.

Pharao:     NEIN NIEMALS!!! Niemals lasse ich die Israeliten frei!! Ich brauche Sklaven!!

Aaron:      Pharao, du wirst es noch sehen!!!!

[10 PLAGEN mit Trommelwirbel. Dazwischen Mose: „Lass mein Volk zieh’n!“, Pharao: „Nein“, am Schluss JA. Als PowerPointPräsentation]

Regisseur: Aus! Aus! So was Krottenschlechtes hab ich selten gesehen!

Schauspieler: Dann spiel doch selber!

 

Szene 3

Drehbuchautor: Nächste Szene. Passt auf! Also: Die Israeliten verlassen Ägypten ganz schnell, doch der Pharao verfolgt die Israeliten plötzlich mit seiner Armee.

Regisseur: Ich bin ein Künstler. Ich verfilme modern. Passt auf, wie ich         das umsetze, ihr könnt noch was lernen! Also los ihr musst euch total verbessern, denn ihr seid so ka-ta-stro-phal! Achtung – Action!!

Drehbuchautor: Klappe, die dritte.

Mose:       Gott, hilf mir den Weg durch die Wüste zu überwinden. Oh, was ist das?? Der Pharao verfolgt uns!! Hilfe! Das kann doch nicht wahr sein!

(Nach kurzem Vorsprung folgt der Pharao den Israeliten)

Pharao: Folgt ihnen!!! Fangt sie wieder ein!! Schneller!!

Mose: DA! Ein Meer liegt vor uns, wir sind verloren!

Regisseur:         Cut! Cut! Cut! Das ist ka-ta-stro-phal! Keine Kunst, keine große Kunst! Wieso bin ich mit so schlechten Schauspielern bestraft?

 

Schauspieler: Wir sind gute Schauspieler! Wir kündigen!!!

 

Szene 4

Schauspieler: (Kommen auf Knien angekrochen!) Dürfen wir wieder mitmachen? Sonst werden wir Hartz IV-Empfänger!

Regisseur: [sehr gelangweilt] Wenn’s sein muss. Aber nur weil ihr’s seit! Und ab jetzt strengt ihr euch richtig an, sonst fliegt ihr raus.

Drehbuchautor: Also! Zuhören! Durch Gottes Hilfe werden die Israeliten gerettet, da das Meer geteilt wird. Der Pharao kommt dabei leider um sein Leben.     Ist ja wie bei James Bond.

Regisseur: Ich bin ein Künstler. Ich verfilme modern. Passt auf wie ich       das umsetze, ihr könnt noch was lernen! Achtung – Action!!!

Drehbuchautor: Klappe, die vierte.

Mose: Wir werden verfolgt! Was können wir tun? Pharao kommt ...

Gott: Hebe deinen Stab über das Meer!

(Mose tut was Gott sagt. Das Volk durchschreitet das geteilte Meer.)

Pharao: Schnell hinterher!

(Das Meer geht aber wieder zu, Pharao stirbt)

Mose: Jetzt kann uns nichts mehr an unserer Reise stören!!! Niemand kann uns mehr aufhalten!! Wir sind fast am Ziel!! Nur noch ein bisschen Wüste! Dann sind wir im Land der Freiheit! Dann sind wir im gelobten Land!

Volk: Aber wir drehen lieber um! Wir vermissen die Zwiebeln und den Knoblauch! Und die leckeren Fleischtöpfe! Hier gibt es ja nichts Gescheites zu essen! Lieber unterdrückt und satt als frei und hungrig!

Regisseur: Schlecht Schlecht! Nächste Szene das hängen wir hinten dran!

Miriam Schauspielerin: Nein wir kündigen endgültig. (geht)

Regisseur: Du da spielst jetzt Miriam, ok alles auf Anfang. Ihr seid schlecht und bleibt schlecht! Achtung! Action!

Restliche Schaupieler: Nein wir kündigen ebenfalls, das brauchen wir uns nicht anzutun!

 (alle rennen raus)

 Regisseur: Eigentlich waren sie ja gar nicht so schlecht.

 

ENDE

 

Freiheit, Vernunft und gutes Miteinander

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Israel hat erlebt:
Gott führt uns in das gelobte Land, ein Land
ohne Sklaverei und Unterdrückung durch die Mächte.

Für dieses Land schenkt Gott uns Geschichten,
die unsere Erfahrung mit ihm und mit seiner Macht lebendig halten.

Für dieses Land gibt Gott uns die Zehn Gebote,
damit die Freiheit gelingt, Macht recht gebraucht wird,
und Menschen einander nicht bedrücken und verletzen.

Für dieses Land verleiht er uns Vernunft und Verstand,
Weisheit und Wissen,
damit wir respektvoll miteinander umgehen
und nicht vergessen,
was die alten Geschichten erzählen
und was Gottes Gebote wollen.

Und so haben auch wir uns unserer eigenen Vernunft bedient
und gemeinsam überlegt,
wie das Leben mit Gott und in Freiheit aussehen soll.

Und so entstanden:
Unsere Regeln im
„Hause des Herrn“!


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Unsere Regeln im „Hause des Herrn“

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben sich über diese Regeln Gedanken gemacht. Sie hatten folgende Aufgabe: Stellt Regeln auf für die, die „im Hause des Herrn bleiben immerdar“ (Psalm 23). Folgende Grundregel unserer christlichen Tradition soll dabei gelten: Alle, wirklich alle sind vor Gott Königinnen und Könige, durch die Taufe unsichtbar gesalbt – „du salbest mein Haupt mit Öl“ (Psalm 23). Alle haben ihre unantastbare Würde.
Hören wir einige der königlichen Regeln „im Hause des Herrn“, von euch selbst formuliert:

I:    Menschen sollten aufeinander achten und aufeinander aufpassen. Es sollte jeder wahrgenommen werden. Alle sollen hilfsbereit sein. Denn wenn jemand Hilfe braucht, hilft man ihm und geht nicht einfach vorbei.   Seid rücksichtsvoll!

II:    Jeder hat das Recht, die eigene Meinungen einzubringen. Denn jede Meinung ist wichtig.. Man darf offen und ehrlich sein, weil andere Meinungen respektiert werden und man nicht ausgelacht wird. Die verschiedenen Meinungen sollten gemeinsam diskutiert und offen besprochen werden.

III:    Niemand soll körperlich oder seelisch, äußerlich oder innerlich verletzt werden. Jeder geht mit jedem respektvoll um. Und Schlagen ist auch nicht erlaubt. Alles sollen sich gegenseitig bei schwierigen oder auch weniger schwierigen Aufgaben helfen.

IV:     Wer geistig oder körperlich eingeschränkt ist, soll richtig dazu gehören. Niemand darf über andere lachen. Jeder kann irgend etwas Besonderes. Jeder leistet etwas Gutes. Jeder hat ein Recht auf Schule.

V:    Jeder ist gleichberechtigt, niemand ist benachteiligt. Alle gehen nett und freundlich miteinander um. Jeder hat das Recht, das man ihn gleich behandelt wie die anderen. Und Neid und Eifersucht ist auch nicht gut.

VI:    Nächstenliebe ist sehr wichtig. Und man soll sich gegenseitig ehren. Zum Beispiel soll jeder jeden begrüßen. Man soll die anderen so behandeln, wie man selber behandelt werden möchte.

VII: Jeder darf Wünsche haben. Man soll auf Wünsche auch eingehen. Alle dürfen offen sagen, was sie denken. Jeder soll so angenommen werden wie er halt ist.

 

(In den Text ist die Erfahrung des Konfirmandenpraktikums in der Linsenhöfer Werktstatt für Behinderte Menschen eingeflossen.)

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Grußwort des Kirchengemeinderats - von Martina Hummel

Liebe Konfirmierte muss ich ja jetzt sagen, und liebe Festgottesdienstbesucher!

Das Jahr 2010 ein besonderes Jahr, ihr feiert Konfirmation. Es ist das höchste Fest, das ein evangelischer Christ feiern kann.

Ihr habt euch ein Jahr lang im Unterricht mit der Bibel und den heiligen Sakramenten beschäftigt und heute eindrücklich das Gelernte an uns Gottesdienstbesucher weitergegeben.

Ihr ward eine Supertruppe und habt eure Sache gut gemacht.

Das Jahr 2010 auch sportlich ein ereignisreiches Jahr. Eine Woche nach Beendigung der Olympischen Spiele steht nun im Sommer die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika vor der Tür.

Ich freue mich immer wenn ich sehe wie sich Sportler zu ihrem Glauben bekennen. Wenn Lucio oder Ze Roberto sich beim Betreten des Spielfeldes bekreuzigen, beide in den ärmsten Verhältnissen aufgewachsen Gott dankbar für ihr Talent, oder wie offen ein Marcelo Bordon darüber berichtet, dass er als Jungprofi in Brasilien zwar ein volles Konto aber ein leeres Herz hatte und ein Gerald Asamoah, der ganz ehrlich zugibt das es erst eine ausweglose Situation in seinem Leben bedurfte, um sich auf die Suche nach Gott zu begeben. Und dann, 7 Tore in einer Woche, der Torjäger des VFB Stuttgarts Cacau seine Predigten auf dem Rasen des VFB Stuttgart sind kurz aber sie erreichen viele Millionen Menschen. Mit Botschaften wie „ Jesus liebt dich“ sorgt die T-Shirt Mission des brasilianischen Stürmers für Aufsehen in der Bundesliga.

Zum Schluss noch Jürgen Klopp, Trainer bei Borussia Dortmund, er sagt: Für mich ist der Glaube an Gott wie ein Fixstern, der immer da ist. Ein treuer Begleiter, der oft genau dann Kraft schenkt, wenn du gar nicht mehr damit rechnest. Aber auch ein starker Rückhalt, der mir die nötige Lockerheit gibt, mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen, und dem nötigen Vetrauen, dass der da oben schon alles richtig macht. Auch dann, wenn mancher Reporter nach einer Niederlage mit der nervigsten aller Fragen ankommt: Ist der Fußballgott denn gegen Dortmund? Um diese Frage ein für alle Mal zu beantworten, es gibt keinen Fußballgott, aber ich glaube, dass es einen Gott gibt, der uns Menschen liebt, genauso wie wir sind mit unseren Macken, und deswegen glaube ich, dass er auch den Fußball liebt. Nur die Kiste müssen wir schon selber treffen.

Er hat mit da richtig aus dem Herzen gesprochen. Ein fester Glaube kann einem so viel Kraft geben fürs Leben, und wenn wir beten, dürfen wir Gott um seine Hilfe bitten.

Das Gebet ist wie eine Standleitung zu Gott, ihm dürfen wir alles anvertrauen. Und mal ehrlich, liebe Festgottes-diensbesucher, wie viele sind heute nach langer Zeit mal wieder in einem Gottesdienst, weil es sich eben so gehört an einem solchen Festtag, und doch bin ich mir sicher, dass es in ihrem Leben auch schon zu brenzligen Situationen gekommen ist, und dann kommt dann doch der Gedanke an Gott, und das Stoßgebet lautet vielleicht, lieber Gott, hilf das es klappt oder: hilf das alles gut geht usw. In einem Gottesdienst wird Glaube praktiziert. Durch eine gute Predigt, ein tröstendes Gebet, oder durch ein aufmunterndes Lied. Da kann man so viel mitnehmen. Und glauben sie mir, wir haben das ganze Jahr über viel Platz in unserer Kirche. Denken sie mal darüber nach.

Ihr Konfirmanden habt heute bleibende Eindrücke hinterlassen. Nicht nur die Gestaltung des Gottesdienstes, auch mit eurer neugegründeten Band habt ihr einen Volltreffer gelandet. Hoffentlich gibt es noch viele Auftritte.

Und jetzt zum Schluss, zu einer Konfirmation gehören natürlich auch Geschenke, ich komme ja nie mit leeren Händen, diese mal braucht ich nicht lange zu überlegen, denn das Jahr 2010 ein besonderes Jahr… Für die, die sich jetzt die Hälse verrenken, so sieht er aus der original WM-Ball 2010 in Miniaturformat mit einer Besonderheit: es steht nämlich auch Konfirmation 2010 drauf (siehe Bilder oben).

Ich wünsche euch nun für eure Zukunft alles Gute, dass ihr euren Platz im Leben findet. Ich wünsche euch die richtige Berufswahl und wahre echte Freunde, die eurer Leben begleiten. Ich wünsche euch, dass ihr in Frieden aufwachsen dürft und eure Schutzengel immer bei euch sind. Denkt daran, die Tür zu eurer Kirchengemeinde steht euch immer weit offen. Gott segne euch.

Uns allen wünsche ich einen schönen Festtag.