Gerhard Bäuerle übernimmt Pfarrstelle für die Kirchengemeinden Linsenhofen und Tischardt

Pfarrer Gerhard Bäuerle stellt sich seiner neuen Kirchengemeinde vor. lin

An Epiphanias, dem Erscheinungsfest, das am Montag im Kirchenkalender stand, fand in der Sankt-Georgs-Kirche in Linsenhofen der Festgottesdienst zur Investitur von Pfarrer Gerhard Bäuerle statt. Dekan Michael Waldmann verpflichtete den neuen Pfarrer für die Kirchengemeinden Linsenhofen und Tischardt. Das Interesse der Bevölkerung war so groß, dass die Plätze in der Kirche nicht ausreichten.
 
FRICKENHAUSEN-LINSENHOFEN. Der Festgottesdienst wurde musikalisch begleitet vom Posaunenchor Frickenhausen unter Leitung von Herbert Gneiting und von Eberhard Wieland an der Orgel. In seiner Ansprache begrüßte Dekan Michael Waldmann Pfarrer Gerhard Bäuerle mit seiner Frau Dr. Antonie Bäuerle und den drei Kindern Eva, Michael und Laurin. Seit August 2013 waren die Pfarrstellen in Linsenhofen und Tischardt vakant.

Ganz begeistert zeigte sich Waldmann über die schnelle und effektive Zusammenarbeit der drei Kirchengemeinderäte Frickenhausen, Linsenhofen und Tischardt bei der Erstellung zweier Geschäftsordnungen zur Festlegung des neuen Aufgabenfeldes für die gemeinsame Pfarrstelle. Darin habe sich das gegenseitige Vertrauen der Gemeindeglieder untereinander gezeigt.

Die Erziehung seiner drei Kinder im Rahmen der Elternzeit in den vergangenen Jahren, habe Bäuerle gut auf seine neue Herausforderung vorbereitet. „Wer es schafft, eine Familie zusammenzuhalten, dem wird es auch gelingen, die öffentliche Verkündigung des Evangeliums, die Verwaltung der Sakramente und die Seelsorge der beiden Gemeinden sicher zu übernehmen und zu meistern“, schloss Waldmann.

Anschließend stellte sich Pfarrer Gerhard Bäuerle selbst der Gemeinde vor. Geboren und aufgewachsen ist der 47-Jährige in Faurndau im Landkreis Göppingen. Sein Studium führte ihn durch Tübingen, Berlin und Heidelberg. Nach seiner Vikarszeit war Bäuerle zehn Jahre lang Pfarrer in Lauffen am Neckar. Unterbrochen durch eine einjährige Pfarrstelle in Dettenhausen, war er von 2008 bis 2013 in Elternzeit. „Auch wenn es mich manchmal an die Grenzen und darüber hinaus brachte, habe ich das sehr gerne getan“, so Bäuerle über die Elternzeit. Dennoch sei er nun froh, 120 Prozent Familienarbeit in 100 Prozent Pfarrstelle umwandeln zu dürfen. Auf die Arbeit in Linsenhofen, Tischardt und im Neuffener Tal freue er sich und sei gespannt, was auf ihn zukomme.

In einer feierlichen Zeremonie wurde Bäuerle durch Dekan Michael Waldmann in sein neues Amt verpflichtet, dabei wurde ihm die Ernennungsurkunde überreicht. Zwei Zeugen sprachen ihm Mut für die neue Aufgabe zu. Ausgehend von der biblischen Geschichte der drei Könige, überbrachte Schwester Sylvia Maria Schäfer ihre Wünsche. Ein Pfarrer als Seelsorger der Gemeinde habe mit vielfältigen Menschen zu tun. Sie sei überzeugt davon, dass Bäuerle die Herausforderungen in der Begleitung dieser Menschen, als Seelsorger, Theologe und Mensch, der mit beiden Beinen auf dem Boden stehe, gut bewältigen werde.

Pfarrer Joachim Klein aus Uhingen, der zweite Zeuge, sprach von einer langen Freundschaft, die ihn mit Bäuerle verbinde. „Er hat die Fähigkeit dafür, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen und seine Überzeugung und Begabung, Menschen so anzunehmen wie sie sind, bewundere ich“, sprach Klein über Bäuerle. Diese Eigenschaften könne der neue Pfarrer in der Gemeindearbeit gut einbringen.

In seiner Predigt sprach Pfarrer Bäuerle über die Aufgabe von Christen, Licht in die Welt zu bringen, einander zum Licht zu werden und dabei die selbst von Gott erfahrene Barmherzigkeit weiterzugeben.

Im Rahmen der abschließenden Grußworte begrüßte Ortsvorsteher Helmut Weiß als Vertreter der bürgerlichen Gemeinde die Pfarrfamilie. „Wir freuen uns, dass das Pfarrhaus so schnell und reibungslos wieder belebt wird“, so Weiß. Gemeinsam mit dem Bürgermeister sowie dem Gemeinde- und Ortschaftsrat biete er eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an.

Die Grüße der katholischen Kirchengemeinde überbrachten der katholische Pfarrer Dr. Achille Mutombo-Mwana und der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Hubert Neumann. Neumann zeigte sich erfreut darüber, dass bei Bäuerle durch seine katholische Frau bereits Nähe zur katholischen Kirche bestünde. Die Zusammenarbeit der katholischen mit der evangelischen Kirche liege ihm am Herzen und er freue sich schon darauf. „Wir werden keine ökumenischen Probleme haben, nur ökumenische Lösungen“, ergänzte Mutombo-Mwana.

Der Frickenhäuser Pfarrer Wilfried Scheuer sprach stellvertretend für die Gemeinden des Neuffener Tals. Unter dem Dach „Evangelisch im Täle“ seien Gemeinden gemeinsam im Glauben unterwegs und freuen sich auf die Verstärkung durch Bäuerle. Martina Hummel, Vorsitzende des Kirchengemeinderats Linsenhofen, betonte in welch rekordverdächtiger Zeit lokale Betriebe das Pfarrhaus renoviert hatten und es somit der Pfarrfamilie ermöglichten, bereits vor Weihnachten ihr neues Zuhause zu beziehen.

Mit einem Stehempfang im Gemeindehaus wurde die Pfarrfamilie in lockerer Atmosphäre willkommen geheißen.