Von der Kunst des Unterscheidens

Rückblick aufs Gemeindefest rund um die Christuskirche in Tischardt

Um die Kunst des Unterscheidens drehte sich Alles auf dem Gemeindefest der Evangelischen Kirchengemeinde Tischardt am vergangenen Wochenende. Eröffnet wurde das Wochenende mit dem Film „Monsieur Claude und seine Töchter“.  Um die Kunst, Wichtiges und Unwichtiges in punkto Religionen und Kulturen zu unterscheiden, ging es darin. Um die Frage, was an der eigenen Religion, Tradition und Kultur unerlässlich ist; und welche Rituale und Gewohnheiten eher nebensächlich sind.

Dieses Thema griff Pfarrer Gerhard Bäuerle beim Familiengottesdienst am Sonntag-morgen auf. Da die Wichtigkeit zu unterscheiden sich durch unser ganzes Leben ziehe, sei es gut, dieses Thema einmal näher in Augenschein zu nehmen. Kinder müssten unterscheiden lernen, was heiß und kalt ist bzw. ob eine Fußgängerampel „rot“ oder „grün“ anzeigt. Eltern stünden ständig vor der Frage, was für ihre Kinder gut und wichtig ist. Eine Kirchengemeinde müsse unterscheiden, was für ihre Botschaft und ihre Ausrichtung unerlässlich sei und welche Themen und Aufgabenfelder eher nebensächlich. Zwei Kinder wurden in diesem abwechslungsreichen Gottesdienst getauft, der Liederkranz Tischardt gestaltete ihn  musikalisch mit.
Regina Glaser, Leiterin des Kindergartens Sonnenhügel, stellte das Kunstwerk zum Schöpfungsprojekt der Kirchengemeinden im Neuffener Tal vor. Auch die Tischardter Kirchengemeinde hat sich an diesem Schöpfungsweg, der durch alle sieben evangelischen Kirchengemeinden des Distrikts führt, beteiligt.
Auf der „Himmelswiese“ vor der Christuskirche stehen mehrere Liegestühle, von denen aus mit Fernrohren in den Himmel geschaut werden kann. Denn dieses Kunstwerk beschäftigt sich mit dem zweiten Tag der biblischen Schöpfungsgeschichte.  Dem Tag, an dem Gott durch eine Feste Himmel und Erde unterschied, um so Lebensraum für alles weitere Leben zu eröffnen. - Auch hier ging es also ums Unterscheiden: Was ist himmlisch bzw. göttlich; und was ist irdisch bzw. menschlich. Wenn wir dies klug zu unterscheiden lernen, können wir auch selbstbewusst und offen von unserem Glauben und unserer Hoffnung weiter erzählen, führte Pfarrer Bäuerle in seiner Predigt aus.
Beim anschließenden Mittagessen und Kaffeetrinken gab es regen Austausch und wohltuende Begegnungen. Das Konzert des Bezirksposaunenchors beschloss am Sonntagabend mit seinen anregenden Variationen zum Kirchenlied „In dir ist Freude“ und besinnlichen Texten dazu ein gelungenes Wochenende in und um die Christuskirche.